Kommt ihr mit auf einen Rundgang durch unseren Hortus in Kärnten?

Titelbild: Apfelbaumblüte

 

Das ist eines der 50 Jahre alten Obstbäumchen. Es ist alt und knorrig, teilweise hat es tote Äste. Ein liebes, altes Apfelbäumchen. Trägt noch tapfer jedes Jahr einige Äpfel.
Blick zum Zaun, links ein Obstbaum, mittig Ribiselsträucher, beim Zaun neue Wildsträucher vom Niederösterreichischen Heckentag, unter anderem Faulbaum. Schön langsam werden sie größer.
3 verschiedene Quitten haben wir beim Zaun. Voriges Jahr haben wir zum ersten Mal die Früchte verarbeitet. Es wurde eine wunderbare Quittenmarmelade und ein herrlicher Quitten-Apfelsaft. Die Blüten sind großartig. Was für ein Rot!
Wir drehen uns jetzt um 180 Grad und schauen zum Häuschen. Dort sehen wir wieder einen alten Apfelbaum. Er trägt noch sehr viele Früchte.
Dieser Zierlauch hat eine so schöne Farbe, so ein feines zartes dezentes Lila, einmalig. Und es gibt viele davon 🙂
Nun eine Vierteldrehung nach rechts, wir schauen ins „Waldbeet“. Dort beginnt die Katzenminze zu blühen. Unter diesen Bäumen ist es im Sommer sehr angenehm, fast immer schattig. Oben in den Nadelbäumen wohnen Vögel und die Fledermäuse starten von dort aus ihre Abendflüge. Wunderbar zu beobachten, vom Küchenfenster aus. Sie sind jedoch viel zu schnell, um sie zu fotografieren. Die Nadelbäume lassen kaum Regen durch, dieses Beet ist immer extrem trocken. Wir werden wohl umgestalten.
Wieder ein wenig nach links drehen, ihr seht nun die Wege aus Rindenmulch, die wir angelegt haben. Im Hintergrund erkennt man schon gut unser Mauer-Trocken-Sonnenfallen-Eidechsenburg-Beet.
Das Amselpärchen, wir nennen sie Kurti und Fini, hüpfen gerne auf dem Weg herum. Sie nisten in einem Baum in der Nähe.
Wir gehen ein Stück auf dem Weg und kommen zum Gemüsebeet. Vorne ein alter Hibiskus, links davon war eine riesige, alte Palmlilie, die ausgegraben wurde und nun weg ist, die Fläche haben wir vorbereitet, Quecke ausgerupft und Blumensamen gestreut. Hoffentlich gehen viele auf und es blüht üppig für die Insekten und Vögel.
Das leuchtende Gelb, das ihr beim oberen Foto hinter dem Hibiskus gesehen habt, ist das Steinkraut. Es ist ein unglaublicher Insektenmagnet.
Unzählige dieser kleinen Wildibenen waren darauf zu sehen.
Eine Spinne (die ich noch nicht bestimmt habe) liegt wohl auf der Lauer…..
Und der zottige Rosenkäfer hat das Steinkraut auch entdeckt.
Auch Honigbienen fliegen auf´s Vergissmeinnicht!
Am rechten Rand vom Gemüsebeet wuchert das Vergissmeinnicht. Mitten drin ein paar rote, weiße und lila Farbtupfer von Tulpen.
Und natürlich haben wir auch hier Beinwell gepflanzt. Ein absoluter Insektenhit!
Aufgrund der Radialzelle habe ich sie als Honigbiene identifiziert. Sie hat jedoch ein andere Färbung als die „normalen“ Honigbienen, die wir sonst sehen.
Wir drehen uns jetzt vom Gemüsebeet nach rechts und schauen zum Mauer-Mager-Sonnenfallen-Eidechsenburg-Beet. Im Vordergrund seht ihr wieder Vergissmeinnicht (das bald den Garten übernehmen wird….) und junge Sträucher. Diese Sträucher sollen den großen Garten unterteilen, also ein Gartenzimmer bilden, das durch eine Pufferzone abgetrennt wird. Damit man auf dem Weg durch den Garten immer wieder etwas Neues sieht und nicht den gesamten Garten auf einmal überblickt. Die Sträucher haben wir unterpflanzt, unter anderem mit Storchschnabel.
Dieses „Gartenzimmer“ endet am Weg und dieser endet vorläufig beim Rosenbogen. Ich habe Ableger von unserer Ramblerrose „Veilchenblau“ gemacht, die gut angewachsen sind, den ersten Winter gut überstanden haben und hier hoffentlich auch gut wachsen und blühen werden und viele Insekten anziehen.
So sieht unser Mauer……..beet jetzt aus. Vorne die Sonnenfalle. Die Steine sind in einem Bogen gelegt, die Sonne lehnt sich dort schön hin, die Steine werden erwärmt, Pflanzen, die Wärme brauchen, sollten hier besser gedeihen, Tiere können sich aufwärmen.
Das Vergissmeinnicht hat sich angesiedelt. Es dürfte ein Zierlauch werden.
An der Seite haben wir ein Rohr eingebaut, als Zugang zum Krötenkeller, Eidechsenburg. Dort können Tiere überwintern oder den Tag oder die Nacht verbringen oder sich einfach verstecken…
Wir haben die Steine teilweise so gelegt, dass wir auch etwas einsetzen können. Wir haben viele Hauswurzen „eingebaut“.
Dieser junge Baum ist ein Birnbaum, eine „gute Luise“, vom Niederösterreichischen Heckentag. Daneben werden viele Natternköpfe, Nachtkerzen und Königskerzen blühen. Auf das Bett haben wir Totholzstämme gelegt. Wir haben einige Samen gestreut, ein paar Pflanzen gesetzt, der Rest soll freibleiben, für bodennistende Wildbienen.
Dies scheint eine Honigbiene mit verstümmeltem Flügel zu sein.
Wir wenden uns jetzt von der Eidechsenburg ab und schauen nach links, dort ist ein Apfelbaum, ein „Kronprinz Rudolf“. Darunter haben wir Blaukissen gesetzt, alte Ziegelsteine gelegt (die nach diesem Winter zerbröselt sind), um die Äpfel aufklauben zu können, zwischen die Steine haben wir Teppichthymian, den man ein wenig begehen kann, gesetzt. Er wird blühen, duften und den Insekten Futter bieten.
Wir wenden uns vom Blaukissenbeet ab, gehen an den Quitten und Wildsträuchern vorbei und stehen nun vor unserem Vogelparadies. Dort war in der Ecke schon ein ziemlich undurchdringliches Dickicht. Wir haben von beiden Seiten eine Benjes/Totholzhecke aufgebaut. Sie soll sich so überlappen, dass man noch einen schmalen Zugang hat. Dort drinnen können Vögel brüten und sich durch die Wildrosen, die dort stachelreich wachsen und blühen, sicher fühlen, vor Räubern, wie den Katzen, die durch den Garten streifen. Brombeeren wachsen dort auch, die wilden Rosen, Berberitzen haben wir gesetzt. Und unten in dieser Totholzhecke wohnen Igel!!
Als ich meinen Fotorundgang gemacht habe, hab ich einen entdeckt! Er war wohl schon hungrig und in der Abenddämmerung ausgegangen. (Die Fotos sind von 3 Tagen, je nach Wetter und Sonneneinstrahlung).
Wir haben im Herbst noch extra Laub gerecht und zu einem Haufen am Rande der Totholzhecke aufgetürmt, damit dort Igel Winterschlaf halten können. Es waren noch Äste drauf und Holzbretter, damit die Blätter nicht weggeweht werden. Das haben wir schon weggeräumt.
An der rechten Seite dieser Totholzhecke haben wir Jostabeeren gepflanzt (ich habe Ableger von unserer Jostabeere im Hortus Girasole gemacht), auch Ribisel und Himbeeren wachsen dort.
Eine Feldwespe hat hier Material abgeschabt, für ihren Nestbau.
Diese kleine Furchenbiene war in der Erde und frisch geschlüpft und saß eine Weile auf dem Handschuh. Das ist nur das gestrickte Bündchen vom Handschuh, die Biene ist ganz klein.
Was blühte sonst noch so im Garten? Eine riesengroße gelbblühende Wildrose, ein Traum für Insekten. Sie hat grad ihre Blüten geöffnet, als wir dort waren. Jetzt müsste sie schon hunderte Blüten haben. Ein Fest für Insekten. Ich weiß nicht, welche Rose das ist. Sie ist schon ewig hier im Garten, hat wohl die Großmutter gepflanzt.
Heiß begehrt: der Löwenzahn. Im Bild eine Honigbiene. Schon von Pollen bestäubt.
Was blüht da so hübsch?
Die offene Tulpenblüte fungiert hier gleich als Insektentränke.
Die Traubenhyazinthen sind auch bei den gehörnten Mauerbienen sehr beliebt.
Richtung Gartentor ist es schattig, dort blüht das Lungenkraut. In Niederösterreich schon lange verblüht, hat es in Kärnten erst seine Blüten geöffnet. An diesem kühlen etwas regnerischen Tag waren nur ein paar Hummeln unterwegs. Unverdrossen. Brav!
Dort blühen auch schon ein paar Maiglöckchen. Wir sehen uns beim nächsten Rundgang!

Ich hoffe, dass euch der Rundgang gefallen hat!

Wenn ihr wissen wollt, wie genau wir das Mauerbeet gebaut haben, HIER geht es zur Fotodokumentation.

Wie der Garten im November 2018 aussah, seht ihr HIER.

Herzliche Grüße und alles Liebe, eure Karin!

 

Alle Fotos und Text: (c) Karin Kurzmann, Hortus Vespertilio, der Garten der Fledermäuse, in Kärnten.