Unser Hauswurzendach ist die Überdachung unserer Mülltonnen. Früher wucherte hier Efeu entlang, aber nachdem die Holzpergola, die ebenfalls vom Efeu überwuchert war infolge morschen Holzes und schwerer Schneedecke eingebrochen ist, haben wir den Efeu komplett entfernt und eine Weile das leere Dach angeschaut und überlegt, was wir draus machen könnten.

Und dann hatte ich plötzlich die Idee, hier Hauswurzen zu setzen. Sie kommen ja bekannterweise mit wenig Substrat und Wasser aus.

Also starteten wir das Experiment.

Zuerst haben wir an den Rändern große Steine aufgeklebt, damit das Substrat bei Regen nicht wegrutscht.

Dann haben wir in die Vertiefungen kleine Steinchen als Drainage eingefüllt. Danach Vlies als Abtrennung zwischen den Steinen und dem Substratgemisch aufgelegt.

Als Substrat bzw. Erde haben wir etwa 50/50 gemischt: Erde und Sand. In dieses Substrat haben wir verschiedene Hauswurzen und Mauerpfeffer gesetzt. Einige Stellen waren noch frei, wie man auf dem 1. Foto sieht. Da wollte ich noch weitere andere Sorten haben 🙂

Als Abschluss haben weiße Steine draufgestreut, wegen der netten Optik.

2014 haben wir es angelegt. Das erste Foto ist aus 2015:

Hauswurzendach 2015, noch nicht vollständig bepflanzt.
Einige Pflanzen blühen schon.
Es scheint ihnen zu gefallen. Rechts unten beginnen sich welche auszubreiten.
Im Winter 2015/2016.
Mai 2016. Die Lücken haben wir aufgefüllt, es wächst und gedeiht und blüht und ist ein toller Blickfang.
Mai 2016. Diese Blüten sind besonders hübsch und sämtliche Blüten werden von Insekten angeflogen.
April 2017. Noch ist nicht alles grün.
Die Blattschneiderbiene hat unsere Hauswurzen entdeckt und nistet jetzt hier. Wir freuen uns so!
Rosa Mittagsblümchen blühten einmal.
Juni 2017. Es blüht schon!
2018: So sieht es drunter aus.
Oktober 2018: da machen sich welche auf, die Welt zu erobern.
Oktober 2018: von Moos ist noch nichts zu sehen.

Detailsfotos unserer Hauswurzen seht ihr HIER.

Juni 2019: manche beginnen mit der Eroberung anderer ihnen nicht zustehender Bereiche…. ganz hinten zu sehen.
Juni 2020: Diese Blüten sind so wunderschön. Ich habe diese Hauswurzen von meinem Onkel bekommen und freu mich sehr, dass sie sich hier so wohl fühlen.
August 2020: Es scheint, als würden einige die anderen total verdrängen. Manches ist völlig verschwunden.
Von ihnen ist 2024 nichts mehr zu sehen.
Februar 2021.
Juni 2021. Wir haben einige der Rabauken dezimiert.
Oktober 2022. Moos macht sich breit, ziemlich breit sogar. Es dürfte die Lücken übernehmen, dort, wo wir die Mauerpfeffer entfernt haben. Diese Stelle ist vollsonnig, die Sonne brennt hin. Trotzdem ist Moos da. Immer mehr. Es ist uns ein Rätsel.
Moos, eine faszinierende Miniaturwelt. Nicht hier bitte schön!
Mai 2023: Vieles ist verschwunden. Ich glaube, dass kein Mittagsblümchen mehr da ist. Dabei waren es einige, in rosa, gelb und weiß.
Mai 2024: Wir haben Moos entfernt, weil es alles erstickt. Moos ist ein toller Lebensraum, nur halt nicht auf unserem Hauswurzendach… Statt Moos haben wir neue Hauswurzen eingesetzt, die wir von unseren Hortusfreunden bekommen haben.

Das ist nun der aktuelle Stand im Mai 2024. Wir hoffen, dass sich die neu gesetzten gut etablieren und wir Moos und Mauerpfeffer in Schacht halten können. Weitere Überblicksfotos werden folgen.

Es ist wirklich eine Freude, hier zu stehen und Insekten zu beobachten, denn das magere Substrat ist sehr beliebt.

Wenn ihr so richtige pflegeleichte Pflanzen in euren Garten oder auf euren Balkon holen wollt, dann nehmt Hauswurzen, Mauerpfeffer, Fetthennen. Bei Insekten beliebt, schön anzuschauen. Was will man mehr!

Alles Liebe, eure Karin!

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann