Am 13. April 2024 hatten wir unser jährliches Hortustreffen. Wie immer war es ein ausgesprochen schöner Tag – und das ist vom Wetter völlig unabhängig.

Nach der ersten Gartenrunde bzw. Gartenführung durch den Garten der Glockenblumen, dem Hortus Campanularum, war eine erste Stärkung angesagt. Jeder hat was beigetragen, es gab Pikantes und Süßes, alles hausgemacht mit viel Liebe und köstlichen Kaffee dazu.

Dann folgte die zweite Gartenrunde, während der auch die später Angekommenen teilnehmen konnten, also wir…

Wie immer gab es interessante Gespräche, es wurde viel gelacht und gegessen.

Natürlich wurde das Buffet die ganze Zeit über eifrig frequentiert. Hausgebackenes Brot von Barbara, Zitronenkuchen, Kaffeecremetorte, Guglhupf, Muffins mit Biene und viele Auftriche. Kräutersonne und Dip, kleine Pizzaschnecken. Wir haben uns sozusagen gegenseitig verwöhnt.

Auf den Pflanzentausch warteten wir, bis der Vorgarten im Schatten lag.

Barbara vom Hortus zum grünen Drachen hat wie immer Wochen vorher schon Pflanzen angesät, pikiert und total profigärtnermäßig mitgebracht.

Wir anderen haben eher zufällig Gefäße ausgewählt und mitgebracht.

Aber jetzt geht´s in den Garten – kommt mit!

Der erste Versuch, den Garten naturnaher zu gestalten, war ein Teich im Vorgarten. Nachdem aus dem nichts richtiges geworden ist, wurde aus dem Teichbereich ein Sumpfbeet. Ein gefällter Nadelbaum blieb als Stumpf stehen und ist die Mitte des „Stumpery“, einer Totholzkombination. Ihr wisst schon, wertvoll für so viele Tiere. Alle möglichen Käfer, Insekten wie Wildbienen, leben drin und davon. Pilze und Mikroorganismen zersetzen das Holz langsam. Bis es zerfällt und Humus ist.
Umwerfend ist der Haushund schon, aber nur, weil er so lieb ist. Er ist gut erzogen und springt niemanden an und wirft ihn um. Eine Freundin von Marianne ist Keramikerin und töpfert die schönsten Sachen. So auch dieses Schild.
Pfirsichblättrige Glockenblumen, Nesselblättrige Glockenblumen, Berg-Flockenblumen, Sterndolde u.v.m. wachsen hier im Vorgarten.
Das ist ein gewöhnlicher Schneeball, Nahrung für Vögel und Insekten. Keine Angst vor den Läusen! Die sind so wichtiges Futter für die Vögel. Die Larven des Marienkäfers zum Beispiel sind ganz wild drauf und die Käfer dann auch. Also lasst die Läuse bitte drauf. Sie tun euch nichts.
An der Hauswand hängen Nistziegel für Wildbienen. Gut angenommen, würd ich sagen.
Wir gehen am Haus entlang und kommen zu dieser hübschen Schöpflöffelsammlung. So passend, denn in diesem Garten kann die Tierwelt aus dem Vollen schöpfen!
Im alten Rosenbeet von Mariannes Eltern wachsen nun hauptsächlich Katzenminze und Steppensalbei. Damit ist gesichert, dass hier ausgiebig gesummt wird!
Und jetzt kommen wir zu einem Prachtstück dieses Gartens: aus dem ehemaligen Swimmingpool wurde ein Magerbeet. Baggerschaufeln und Muskelschmalz wurden hier eingesetzt. Heimische Pflanzen von den „Wilden Blumen“ wachsen und gedeihen hier und haben sich schon ausgesät. Die Platten rund ums Schwimmbecken blieben bestehen. Die kleine Steinpyramide kann Eidechsen als Sonnenplatz dienen.
Diese kleine Bank liegt im Schatten, das ist herrlich, wenns so heiß ist. Vor der Bank gedeiht Wollziest, deren Pflanzenhärchen die Wollbienendamen sehr für ihren Niströhrenbau schätzen.
Nebem dem großen Schwimmbeckenmagerbeet gibt es noch ein zweites, mit einer Steinpyramide und einem Totholz, das wie ein Termitenbau in klein ausschaut. einteressant. Auch hier wuchert es wie verrückt. Im Vordergrund wächst Sichelklee und rechts davon sieht man die Samenstände der Kuhschellen.
Und das ist unser Lieblingsplatz im Garten von Marianne: der Teich. Er ist einfach toll!
Hier in der Sonne blühen schon die ersten Berg- Flockenblumen.
Im Teich wurden schon die ersten Froschgelege und Molche gesichtet. Mindestens 3 große Frösche hat Marianne schon gesichtet.
Eine Menge an kleinen Fröschen sieht sie immer wieder ins Wasser springen, wenn sie ihnen zu nahe kommt.
Pures Gartenglück, das ist der Teich.
Ich bin soo begeistert von diesen tollen Keramiken im Garten. Fische am Teich dürfen da nicht fehlen.
Im Vordergrund der tolle Leuchtturm, im Hintergrund kleine „Gartenwürmer“. Danke Marianne, für die Würmer, die du uns mitgebracht hast. Unsere sitzen meistens auf unserer Eidechsenburg.
Also diese Muschel hat es mir wirklich angetan! So witzig.
Neben dem Teich steht diese alte Bank, hier kann man sich ausrasten und dem Leben auf und im Teich zuschauen und die quakenden Frösche beobachten. Sie quakten ganz schön bei unserem Besuch, anscheinend wollten sie uns übertönen 😉
Hinter dem Teich in der Ecke ist ein wildes Eck. Mit einem Farbtupfer, wieder eine dieser schönen Keramiken im Garten. Und es wächst eine weiß blühende Wildrose „Rosa x dupontii“
Ein großer Rosenbogen mit „Ghislane de Feligonde“, die unzählige kleine offene Blüten für Insekten im Angebot hat. Ungefüllte Blüten sind immer besser als gefüllte. Bei Neupflanzungen sollte man das nicht aus den Augen verlieren..
Und wenn nix blüht im Beet, sorgen diese zwei schönen Keramikstützen für Farbe.

Nach 4 Jahren vergeblicher Aussaat hat es die erste Wiesen-Glockenblume geschafft.
Marianne würde sie am liebsten einpacken, schützen oder konservieren!
Links wachsen Himbeeren, rechts ein Gemüsebeet.
In dieser Kräuterkiste wachsen Thymian und Bergbohnenkraut
Eine hübsche Clematis (clematis montana) rankt sich rauf. Im Hintergrund, tja, da sieht man Thujen vom Nachbarn. Innen wie überall nur braun, außen eine grüne Hülle. Auch wenn manche meinen, sie seien ja so wertvoll, weil die Vögel drin nisten. Nisten können sie auch in anderen Sträuchern, nur haben sie in heimischen Wildsträuchern auch Nahrung. Sie finden die Früchte und können Insekten von den Stämmen picken. Die Insekten holen sich Nektar und Pollen. Und nicht zuletzt sieht man an Wildsträuchern die Jahreszeiten, was man von Thujen wirklich nicht behaupten kann. Ja, ihr seht, ich bin keine Thujenfreundin…
Im Beet am Zaun zum Nachbarn blüht Bärlauch. Wenn er verblüht ist, übernimmt die Minze das Kommando, wie mir Marianne erzählte. 😎
Die glücklichen Hortusianer beim Pflanzentausch.

Vertreten waren: Marianne und Gerhard uns Sammy vom Hortus Campanularum, Tina und Martin vom Hortus Lively, Barbara und Hans (der Fotograf) vom Hortus zum grünen Drachen, Karin und Robert vom Hortus Girasole, Katharina und Erwin vom Hortus Trifolium, Sigrid vom Hortus Permaculturis, Nadja und Carina. Und der jüngste Hortusianer im Kinderwagen, mit dem ich auch aufschlussreiche Gespräche übers Garteln geführt habe ;-).

An der Hausmauer seht ihr die professionellen Anzuchten von Barbara. Schon vor Wochen hat sie mit den Vorbereitungen für dieses Hortus Netzwerktreffen gearbeitet, gesät, pikiert, aufgezogen, gepflegt. Danke Barbara für deine unendliche Mühe für Wildpflanzen! Die eher wilde Ansammlung von Gefäßen ist von uns anderen Gärtnern zum Tauschen.
Es wird gefragt, gustiert und dankbar angenommen.

Bienenmuffins! Barbara kann nicht nur sensationell naturgärtnern, sie ist auch eine tolle Bäckerin!

Herrliches selbstgebackenes Vollkornbrot von Barbara. Ein Hochgenuss!
Sammy, der aufmerksame Beschützer des Hortus und der Hortusianer.
Marianne hat all ihre interessanten Gartenbücher aufgelegt. Dieses stieß bei mir auf besonderes Interesse. Ich hab es gleich bestellt. Im Augenblick ist es überall vergriffen. Schaut bei gebrauchten Büchern, vielleicht taucht es dort auf.

Danke an alle für diesen wunderbaren Tag! Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen, spätestens beim nächsten Hortustreffen, oder auch mal zwischendurch – nur so … 💚 Nur so, einfach als Besuch, das ist besonders toll, weil man da die volle Aufmerksamkeit der Hortusgastgeber hat… und noch viel mehr erfährt über alles rund um deren Gärten.

Und wenn ihr noch mehr vom Hortus Campanularum sehen wollt, hier geht´s lang:

Hortus-Treffen 2020

Hortus Campanularum 2019

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann. Einige Fotos mit freundlicher Genehmigung von Marianne vom Hortus Campanularum, dem Hortus der Glockenblumen.