So sieht unser Hortus Girasole, der Garten der Sonnenblume, im Herbst aus. Wild und wuchernd. Nichts wurde zurückgeschnitten, alles Samen- und Fruchtstände stehen den Vögeln als Winterfutter zur Verfügung. Dickicht auch am Boden – für die Igel. Nistmöglichkeiten für Wildbienen: in Hohlräumen, in Stängeln, im Sand. Für alle ist etwas da, auf nur 250 qm. Und wir sind noch lange nicht fertig…. Wie immer sind alle Fotos einzeln kommentiert! Herzliche Grüße aus dem herbstlichen Niederösterreich!!

Dickicht…. Im Hintergrund die Kornelkirsche, unten wachsen Purpurglöckchen, Akeleien und Gamander. Kaukasusvergissmeinnicht blüht im Frühling, Tulpen blühen ebenso. Und so einiges, das mir jetzt nicht einfällt…
Auch auf der Eidechsenburg ist Herbst. Alles darf stehen bleiben. Die Samen fallen aus und keimen vielleicht im nächsten Jahr, im Sand sind Kokons der Wildbienen, Vögel können sich Samen von oben holen. In den Spalten verstecken sich Spinnen, Tigerschnegel und Weinbergschnecken. Möglicherweise sind auch Molche oder Kröten in den Keller eingezogen.
Die Staudensonnenblume wuchert wie verrückt. Auf den Blüten sitzen gerne die Nymphen der Heuschrecken, Bienen frequentieren sie auch. Unten herrscht ein schönes Dickicht, die Igel können sich hier verstecken.
Die Eidechsenburg, davor sind die Samenstände des Steppensalbeis zu sehen. An die Blüten haben sich im Sommer Wildbienen zum Schlafen festgebissen. Im Sand der Eidechsenburg haben Wildbienen ihre Niströhren angelegt.
Auf dem Rosenbogen wächst eine rote Kletterrose, die sich hier sehr wohlfühlt. Ihre Hagebutten dürfen sich die Vögel holen. Im November blüht noch eine Nachtkerze, kaum zu glauben. Die Samen der Nachtkerze sind bei den Vogerln sehr beliebt.
Ein Beet mit einer Hochstammfelsenbirne, einer Spiere und Storchschnabel, der alle Herbstastern überwuchert hat. In seinen Blüten übernachten so gerne die Wildbienen, deshalb hat er eine gewisse Narrenfreiheit. Auf den Blüten des Spierstrauches sitzen die Rosenkäfer so gerne. Ich bin ja nicht so begeistert von ihm, aber er bildet unten auch so ein schönes Dickicht….deshalb bleibt er vorläufig…..
Wildes Wuchern überall, alles bleibt stehen. Ein paar Herbstastern blühen noch, die Samen hängen am wilden Majoran, dem Orgeano und werden bestimmt verspeist.
In der „Beerenecke“ wachsen nicht nur eine Säulenkirsche, eine Brombeere, 2 Jostabeeren und Himbeeren und Johannisbeeren, sondern auch der Steinquendel, der bis zum Frost blüht und Nahrung anbietet.
Brav wird die Sonnenblume bestäubt, damit sie viele Kerne für die Vögel trägt!
Blick auf das Hotspotbeet auf der Terrasse. Der Miniaturteich ist zugewuchert, die Taglilie irrt sich und blüht im Oktober…. Storchschnabel, Wolfsmilch, Gamander, Gänsekresse, Glockenblumen etc etc… gedeihen hier. Der Brautspierstrauch ist ein Traum, wenn er blüht. Er wird wohl verjüngt, gekürzt und versetzt werden, wenn der größere Teich gebaut wird.
Blick Richtung Vorgarten. Hier wachsen Holunder, Brennesseln, Ramblerrose, Königskerzen und mehr. Links sind eine kleine Benjes-Totholz-Hecke und 3 Komposter.
Zwischen diesen Komposten ist immer Erde und Kompostmaterial. Da überwintert gerne das eine oder andere Mäuschen und im Frühling entdecken wir es dann, samt Mutter und Jungen. Entzückend!
Im Frühling 2018 haben wir eine Mäusefamilie im Kompost entdeckt.
Der Steinquendel blüht auch im Vorgarten noch prächtig. Völlig pflegearm: im Frühjahr bodennah abschneiden. Fertig. Das ganze Jahr nichts mehr machen, nur mehr freuen.
Auch der Lavendel wird nicht geschnitten. Erst Anfang April, wenn die ersten grünen Punkte am Holz zu sehen sind, wird ordentlich gekürzt.
Lavendel, Stenquendel, Ringelblumen, Kornelkirsche, Tulpen, und vieles mehr wächst im Vorgarten. Zurückgeschnitten wird auch hier gar nichts.
Die Hauswurzen haben dieses Jahr etwas weniger geblüht als sonst.
Ich habe ein paar Körner auch auf den Weg gestreut, außerdem fallen Samen von der Nachtkerze, der Königskerze und den Sonnenblumen auf den Weg. Da wird alles weggeputzt. Die Feldsperlinge haben unseren Garten schon adoptiert 🙂
Wenn man den Liguster wenig bis gar nicht zurückschneidet und fleißige Bestäuber hat, dann trägt er üppige Trauben seiner Beeren, schwer hängen sie hinunter. Sie werden von den spät ankommenden Vögeln gefressen. Angeblich schmecken sie nicht so besonders gut und nur jene, die sonst nichts mehr finden, fressen sie dann. Bei uns ist für diese auch gedeckt!
Ich habe abgeschnittene Sonnenblumen ins Hochbeet gesteckt, damit ich die Stieglitze beobachten kann.
Eine Mischung habe ich dieses Mal eingefüllt: Sonnenblumen, Hanfsamen, Mohnsamen, Rosinen. Wurde sehr gut angenommen und war fast leer. Heute frisch befüllt.
Die Feldsperlinge kommen jetzt schon in Scharen – wir freuen uns! So viele waren noch nie da! Zur Zeit hängt eine Futtersäule, dieses Laternenfutterhäuschen und unsere selbstgemachten Fettfutterblöcke in einem Spender. Feldsperlinge erkennt man gut an dem weißen Halsband, dem weißen Wangenfleck und dem schwarzen Fleck auf der Wange und eine kurze schwarze „Krawatte“ (ich nenne es einmal so). Fotografieren ist fast nur durch die Terrassentür möglich, weil sie sonst sofort weg sind.
Eine Blaumeise hat unser Fettfutter schon entdeckt. Möglicherweise auch eine Kohlmeise, ich habe den schwarzen Streifen auf dem Bach nicht gut erkennen können. Nur daran kann man sie unterscheiden.
Das ist nun ihr Winterquartier. Darunter befindet sich das fertige Igelhaus aus Korbgeflecht, darüber sind viele Blätter und Äste. Vorne wurde der Eingang mit Ziegeln überdacht, davor haben wir raffinierterweise Blätter drapiert sowie einen kleinen Ast aufgestellt, um zu sehen, ob sie das Quartier annehmen. Und wir können voller Freude sagen: JA! Sie gehen dort ein und aus!! 🙂
Gibt es eine größere Freude, als einen natürlichen Garten zu haben? In dem Leben stattfinden kann? Für uns nicht! Für mehr Natur im Garten! Alles Liebe! Karin und Robert 🙂

Wenn ihr euch für den Aufbau der Eidechsenburg interessiert, HIER ist der Link dazu.

Die Baudokumentation zum Hotspothochbeet (Magerhochbeet) findet ihr unter DIESEM Link.

Wenn ihr noch ein paar andere Gartenrundgänge machen möchtet, HIER ist der Link dorthin. 🙂

Beitragsbild: Herbstastern mit Honigbiene

Alle Fotos: Karin Kurzmann, Hortus Girasole

Text: Karin Kurzmann (c)