Es müsste ja: Trockenmauer-Magerbeet-Eidechsen-Kröten-Winterquartier-Sonnenfallen-Sandarium-Beet heißen…. 😉 – kurz von mir jetzt so genannt: Mauerbeet. Den Bau haben wir so gut wie möglich fotografisch dokumentiert. Es soll Wildblumen ein Zuhause geben, genauso wie den Insekten, Käfern und Schmetterlingen, Nacht- und Winterquartier sein für Kröten, Molche, Eidechsen, Sonnenplatz für Eidechsen, Wärme für wärmeliebende Pflanzen, Nistplatz für grabende Wildbienen (bodennistende Wildbienen), Grabwespen, usw……. sozusagen die „Eierlegende Wollmilchsau“ im Garten 😉 Wir würden uns freuen, wenn wireuch zum Nachbauen inspirieren können! 🙂

Dieses Mauerbeet befindet sich im Hortus Vespertilio, dem Garten der Fledermäuse, in Kärnten.

Ausgangslage: Wege aus Rindenmulch wurden angelegt, Beete wurden angelegt. Der große Haufen oben mittig ist der Aushub vom Wegebau. Dorthin kommt das Mauerbeet.
Das ist unsere Vorratsstätte für die tollen großen, kantigen, flachen Steine. Im Garten war früher mal ein kleiner Teich, der mit diesen Steinen eingefasst war und schon viele Jahre undicht ist. Wir bauen (irgendwann…) einen neuen, größeren Teich, daher haben wir diese Steine für die Trockenmauer verwendet.
Zuerst haben wir die Umrisse mit kantigen Steinen gelegt. Es wurde noch nicht hinuntergegraben. Einfach auf normale Gartenerde draufgelegt. Dann mit Ziegelbruch aufgefüllt, Backsteinziegel, Hohlziegel, Tontöpfe mit dem Hammer zertrümmert.
Auf den Ziegelbruch kamen ca. 30 cm hoch Sand, Schotter, Bauschutt, Kalkschotter drauf.
Man sieht schon die zweite Schicht oben. Noch immer ist viel zu zertrümmern….
Seitenansicht: wir haben es ein wenig nierenförmig angelegt.
Die dunkle obere Schicht ist Sand, keine Erde.
Mauerbau geht weiter, wie Puzzle-Spielen 😉
Wir wussten, dass der Bau länger dauern wird, deshalb haben wir übrige Cosmea-Samen rundherum gestreut, die nur einjährig sind und im Herbst den Distelfinken mit ihren Samen Futter anbieten.
Die Schichten sind gut zu erkennen. Auf normale Gartenerde drauf: Ziegelbruch, Sand, Schotter, Bauschutter, Kalkschotter, gemischt. Bei der Mauer seht ihr die Rosette eine Königskerze. Sie ist ein wahrer Insektenmagnet.

Edit: Jetzt, nach einigen Jahren, sind die Cosmeen völlig verschwunden. Praktisch keine mehr im Garten. Die Vögel holten sich alles Samen, ich habe keine Samen „gerettet“. 🙂

Die Schichten in Nahaufnahme.
Als Werkzeug braucht man nur: einen Hammer, einen Stein, auf dem man zertrümmert, einen Knieschoner und kräftige Arme 🙂 und viel Geduld und Ausdauer 🙂
Im Hintergrund lagern noch Ziegel – als Reserve.
Gut gepuzzelt – es müsste halten! 🙂
Hier haben wir eine Königskerze eingesetzt.
So – ein Ende ist fertig. Wir haben eine Edelweißstaude geschenkt bekommen und wussten nicht so recht wohin – der Garten ist ja nicht in den Alpen 😉 – ab ins Mauerbeet ins magere Substrat – schauen wir mal, ob´s was wird. Edit: hat nicht überlebt…
Nächster Schritt: graben ist angesagt. Hier schließt der Eidechsen-Kröten-Keller an. Wir haben circa 1 Meter tief hinuntergegraben.
Hier seht ihr, wie der Eidechsenkeller an das Magermauerbeet anschließt.
Ein kleiner Überblick über diesen Gartenteil.
Schön eingerahmt von den Cosmeen. Die anderen, z.B. die zwei Königskerzen, brauchen noch, bis sie größer werden. 2018 werden wir sie sehen.
Ehrenpreis haben wir daneben eingesetzt – ein wahrer Insektenmagnet!
Material aus dem Garten wurde wiederverwendet. Das ist der Mauerbruch. Ein Fenster wurde durch eine Terrassentür ersetzt. Ziegel wurden ins Mauerbeet eingearbeitet. Upcycling pur 🙂
In dieses große Loch kommt Betonbruch.
Dieser alte Garten ist teilweise mit Beetbegrenzungen aus Beton durchzogen. Und das geht ziemlich tief hinunter. Das heißt, tief hinuntergraben, unten mit dem Vorschlaghammer zertrümmern und die Teile dann zum Eidechsenkeller schaffen…..
Man glaubt ja nicht, wieviel da hineinpasst!
Überblick in den Garten, es herbstelt. 2.10.2017
Unten wurden auch Steinplatten eingearbeitet, damit Höhlen entstehen.
Am Rand haben wir 2 Rohre verlegt, die wir auch im Garten gefunden haben. Als Eingang in en Keller sozusagen.
Wir hoffen, dass sich Mieter einfinden werden!
Noch ist es nicht fertig….. einiges fehlt noch…..
So – der Eidechsen-Kröten-Keller ist bedeckt.
Vorne schaut das Zugangsrohr heraus. Links seht ihr schon die Abzweigung für die Sonnenfalle.
14.11.2017
Wir haben Hauswurzen eingesetzt. Letztes Foto 2017.
2. März 2018: noch liegt Schnee.
2. März 2018 von der anderen Seite
Die Königskerzenrosette hat den Winter gut überstanden!
11.4.2018: wir haben zwei Totholzstücke draufgelegt und hoffen, dass sie von jemandem angenommen werden, vielleicht kommen ein paar Käfer?
1.5.2018: wir haben einige Pflanzen eingesetzt.
Rund ums Mauerbeet wächst schon einiges. LInks davon seht ihr kleine grüne Flecken, da haben wir Thymian gesetzt und Ziegelsteine dazwischen flach eingegraben. Dieses Beet ist rund um den alten Apfelbaum. Wenn die Äpfel runterfallen, dann können wir hier ins Beet steigen und die Äpfel aufklauben. Die Ziegelsteine sind nach dem Winter ein wenig zerbröselt, der Thymian ist begehbar und eine herrliche Insektenweide!
Thymianweg von weiter weg.
Es beginnt zu wachsen auf dem Magerbeet.

Update 2021:

So sah unser Mauerbeet Mitte April 2021 aus.
Das Totholz liegt noch immer da, ein Teil ist Schwemmholz. Verblühte Natternköpfe und Königskerzen wurden entfernt, damit die neuen Pflanzen loslegen können. Links im Bild seht ihr einen Birnbaum, eine „Gute Luise“. Wie lange wir wohl warten müssen, bis wir ernten können?

 

Man sieht dieses Beet sogar auf google maps. Unglaublich.
Kleiner Überblick vom Rosenbogen aus. Der Bogen war billig, und das heißt: schlechte Qualität, er rostet schon ordentlich. Bevor die Ramblerrose Veilchenblau ihn zu sehr umwachsen hat, wird er ausgetauscht.

Vielleicht konnten wir euch inspirieren?? Das würde uns sehr freuen!

Liebe Grüße aus Kärnten!! Karin und Robert

Alle Fotos aufgenommen im Hortus Vespertilio, dem Garten der Fledermäuse, in Kärnten, (c) Fotos und Text: Karin Kurzman

23.6.2022
25.6.2022
14.5.2023