Wir haben ein neues Naturmodul gebaut: Ein Sumpfbeet.

Ein Sumpfbeet ist ein sehr interessanter Lebensraum für die Tierwelt, weil er ähnliche Lebensbedingungen wie ein Naturteichrand bietet.

Vögel nutzen die flache Stelle gern zum Baden.

Kleinsäuger trinken gern, Insekten ebenso.

Zwischen den Blättern der Pflanzen, in unserem Fall nicht sehr viele, könnten Molche und Frösche (wann kommt ihr endlich zu uns??) sicheren Unterschlupf finden.

Dort, wo Erde teilweise abtrocknet, können Wildbienen Material sammeln, das sie für die Verschlüsse ihrer Niströhren brauchen.

Regen sollte normalerweise genügen, um das Beet bzw in unserem Fall die Zinkwanne, mit Wasser zu versorgen, damit es nicht vollkommen austrocknet, was in der Natur natürlich vorkommen kann und wird.

Wenn Regen längere Zeit nicht fällt, würde die Tier- und Pflanzenwelt leiden.

Wir werden zum Auffüllen, wenn es notwendig sein sollte (ein heißer Sommer steht ja bevor) Regenwasser verwenden, das wir in der Regentonne sammeln.

Wir haben diese alte Zinkwanne noch von der Großmutter des Gärtners meines Vertrauens und nun endlich eine Verwendung dafür gefunden, nachdem wir lange nachgedacht haben und unentschlossen waren.

Es ist ganz einfach: ein Loch ausheben, damit die Wanne schön hineinpasst, mit der Wasserwaage ausloten, damit die Wanne nicht schief steht. Sie darf keine Abzugslöcher haben, sollte also dicht sein.

Wir haben mit normaler Gartenerde, die wir im Garten abgegraben haben, aufgefüllt und dann Wasserdost eingesetzt.

Einen Totholzstamm draufgelegt, zwei große Steine dazu, damit sich Tiere retten können, falls die Wanne durch Regen ganz voll wird, dann mit Wasser aufgefüllt. Es steigen eine Weile Luftblasen auf, Wasser nachfüllen.

Drumherum haben wir ein Minisandarium gebaut, da war schon eine Mondviole, die haben wir stehen lassen.

Hier nun die Fotos dazu:

Erde, Wasser, Totholz, Steine, Wasserdost
Drumherum haben wir auch gleich ein Minisandbeet angeschlossen, an der Stelle steht noch der Samenstand der Mondviole. Entweder können Wildbienen oder Grabwespen hier Niströhren graben oder vielleicht Vögel ein Sandbad nehmen. Das würde ich ja gerne sehen: Vögel, die ein Wasserbad und dann ein Sandbad nehmen – oder umgekehrt 😉

Am Zaun kriechen des nachts viele Schnecken herum und kacken dann dort… das sieht dann nicht so toll aus. Demnächst werde ich versuchen, das wegzuwaschen/bürsten/was auch immer…

Am Zaun haben wir zwei Schlüsselblumen gesetzt, die sich selbst ausgesät haben. Entweder Hohe Schlüsselblumen oder Arzneischlüsselblumen. Wir wollten sie dort „isolieren“, damit wir sie nicht versehentlich bei einer Unkrautrupfaktion ausreißen (ich bin dafür prädestiniert…).
Hauswurzen und Mauerpfeffer gesetzt.
Zerbrochene Ziegel gleich verwendet für Hauswurzen. Nie reine Erde verwenden, immer ein Erde-Sand-Gemisch.
Vielleicht wird diese Sandstelle genutzt. Ich hoffe es!
Die erste Besucherin im Sumpfbeet. Eine unserer Weinbergschnecken, gefühlt haben wir hunderte in dem kleinen Garten. Heute war eine Wespe hier, um zu trinken. Sollte ich einen Molch entdecken, mach ich einen Luftsprung. In unserem Miniteich im Garten hinter dem Haus leben ja einige. Vielleicht macht einmal einer einen Ausflug ;-).
Vormittag ist es schattig, mittags sonnig. Dann beschatten der Holunder und der Ahorn das Sumpfbeet.

Vielleicht konnten wir euch ja eine Idee liefern, in eurem Garten etwas umzugestalten.

Bei uns war es so, dass sich die gelben Schwertlilien unmäßig ausgebreitet und alle anderen Pflanzen verdrängt haben, die hier gesetzt wurden. Wir haben sie zu lange gewähren lassen. Nun, wir haben Schwertlilien weggegeben und statt dessen etwas viel Besseres an der Stelle gebaut.

Wer keine Zinkwanne hat, kann ein Sumpfbeet auch selber bauen.

Eine nicht zu sonnige Stelle suchen, 30 cm Erde abheben, Dann weitere 20 cm ausheben, das kann als Füllung fürs Sumpfbeet verwendet werden. Ein Teichflies auflegen, wer möchte, darüber eine Teichfolie und eingraben. Die Ränder des Beetes sollten flach werden am Rand. Dann Erde einfüllen, Wasser einfüllen, Totholz und Steine auflegen, wenige Pflanzen setzen, die für ein Sumpfbeet geeignet sind. Es werden sich bestimmt Pflanzen von selbst ansiedeln, nur wenn es zu viele sind, welche entfernen.

Im Prinzip kann ein Sumpfbeet wie ein Teich gebaut werden, allerdings ohne die Tiefwasserzone.

Vielleicht habt ihr eine feuchte Ecke im Garten, an der nichts so recht gedeihen will? Das wäre die ideale Stelle im Garten.

Man kann auch ein Regenwasserabfallrohr zum Sumpfbeet leiten.

Geeignete Pflanzen sind zum Beispiel:

Sumpfdotterblume (Caltha palustris)

Wasserdost (eupatorium cannabinum)

Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus)

Blutweiderich (Lythrum salicaria)

Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)

Liebe Grüße aus dem Hortus Girasole, eure Karin!

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann, aufgenommen im Hortus Girsaole, dem Garten der Sonnenblume, in Niederösterreich.