Habt ihr euch auch schon gefragt, was sich im Inneren so einer Wildbienen-Nisthilfe eigentlich abspielt? Wie die Eier der Wildbienen aussehen? Oder wie die Larven? Wie die Kokons? Mit einer sogenannten „Beobachtungsnisthilfe“ habt ihr Gelegenheit, ein wenig Einblick in diese verborgenen Wunder der Natur zu erhalten. 

Wenn ihr eine Nisthilfe zum Beobachten kaufen wollt, achtet bitte darauf, dass sie nicht aus Acrylglasröhrchen besteht. Die Brut wird mangels Luftaustausch darin verpilzen. Wenn ihr eine Nisthilfe selbst baut, dann könnt ihr unterschiedlich dicke Gänge fräsen, so finden sich verschiedene Wildbienen ein.

Heute habe ich die zuletzt von mir angebotene Nisthilfe kontrolliert. Die Blattschneiderbiene hat hier ihre Kokons gebaut. Ein Wunderwerk der Natur:

Gekaufte Beobachtungsnisthilfe. Kontrolle: Die Kokons aus Blattstückchen sind leer!!
Blick in die offene Brutröhre: leer! Juhuu!
Kunststoffblatt, das die gefrästen Gänge abdeckt, entfernt. Die Blätter sind schon ganz trocken.
Genauer Blick hinein: wunderbar, leer! Bienchen sind geschlüpft
Sie sind wahre Künsterlinnen, die Blattschneiderbienen! Bei uns nehmen sie gerne die Rosen- und Birnbaumblätter für ihre Kokons. Ich freue immer so, wenn ich die Ausschnitte entdecke!!
Und das ist sie: die Blattschneiderbiene, die ein Faible für´s Tapezieren hat. Hier flegt sie in eine Öffnung der Eidechsenburg. Dort nistet sie auch. Genaus wie in unserem Hotspotbeet. Dort habe ich sie auch filmen können. Ich war ENTZÜCKT!!
2017 haben wir sie gekauft, die Nisthilfen für Wildbienen. Zum Beobachten und zum Lernen. Wie man in unserem Garten sieht, sind sie auf die Nisthilfen nicht angewiesen. Wenn man Naturmodule anbietet und akzeptiert, dass z. B. die Blattschneiderbienen gerne Löcher aus den Rosenblättern ausstanzen, dann kann man in seinen eigenen Garten auf Expeditin gehen und vieles entdecken.

Alles Liebe, eure Karin!

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann, aufgenommen im Hortus Girasole.