Unsere Terrasse ist zu groß geraten. Bis dato hatten wir ein wildes Sammelsurium an Töpfen herumstehen, das mich ziemlich gestört hat. Und dann hatten wir die zündende Idee: wir bauen ein Hochbeet aus Ziegeln, nicht vermörtelt, nur gelegt und befüllen es nicht mit Erde, sondern mit Steinen, Ziegeln und Sand. Und bieten damit nicht nur Pflanzen, die ein mageres Substrat lieben, eine Heimstatt, sondern auch vielen Insekten Nahrung, Jagdgebiet, Unterschlupf und Kinderstube.

Fotodokumentation über die Errichtung unseres Hotspot-Hochbeetes:


Die Terrasse weist ein leichtes Gefälle auf, sodass Wasser auch unter dem Hochbeet gut abfließen kann. Hier haben wir einmal „probegelegt“, wie weit wir es in die Terrasse hineinbauen möchten.


Die zerbrochenen Ziegel dienen als Drainage, weil Pflanzen keine nassen Füße mögen. Das Wasser kann so gut abfließen. Die Drainage aus Ziegeln ist ca 30 cm hoch, der Rest dann das Sand-Schutt-Gemisch. Das Hochbeet ist 239 cm lang, 160 cm breit. Minus 114×55 cm, damit es zum „L“ wurde. Wir hatten noch eine Folie, die haben wir zum Schutz der Terrassensteine drunter gelegt.

 

Dann wurde mit Sand aufgefüllt. Fertig. In der vorletzten Reihe haben wir Lücken gelassen und bepflanzt. Mit Blaukissen und Thymian. Wir haben nur zu Beginn, nachdem wir die Pflanzen eingesetzt und ein paar Samen ausgestreut haben, gegossen. Danach wenig. Der Sommer 2017 war jedoch extrem heiß und trocken, da haben wir dann schon gegossen. Die Pflanzen können sich hier mit ihren Wurzeln nichts aus dem Boden holen, deshalb müssen wir ab und zu gießen. Gesamthöhe 53 cm. Wenn ein Magerbeet im Garten gemacht wird, braucht man kaum gießen, die Pflanzen haben sehr tief gehende Wurzeln, mit denen sie sich auf von weit unten Wasser holen können.

 

Wir haben ein wunderbares Stück Totholz geschenkt bekommen, das wir oben drauf gelegt haben. Anschließend an die Terrasse ist eine kleine Kiesfläche, die einen Mini-Teich umschließt. Dieser ist viel zu klein und veralgt ständig. Das ist das nächste Projekt: Gartenteichvergrößerung. Wir werden berichten!

 

Da wir das Hot-Spot-Hochbeet im Vorfrühling gebaut haben, war es zur Tulpenblüte schon fertig.

 

Als Dekoration haben wir ein bisschen Ziegelbruch ausgelegt. Für´s Auge darf´s auch was sein. Was jetzt, ein Jahr später (2018) wirklich witzig ist, denn man sieht gar nichts mehr davon. Es wuchert wie verrückt!
Hauswurzen haben wir gesetzt und mit dekorativen Steinchen verziert. Nach 1 Jahr: alles überwuchert, wir müssen Hauswurzen herausnehmen, weil sie zu wenig Licht bekommen!
Wir haben sehr viel Totholz geschenkt bekommen und tatsächlich zu wenig Platz, denn die gesamte, reine Gartenfläche beträgt nur 250 qm. Eine Variante, um es unterzubringen ist hier, direkt vor dem Hochbeet.

 

In die Öffnungen haben wir Polsterphlox, Thymian und Blaukissen gesetzt. Polsterphlox ist eingegangen. Thymian hat sich sehr schön entwickelt. Oben haben wir gesetzt/gepflanzt: Mariendistel, Skabiosen, Hauswurzen, Mauerpfeffer, Färberdistel, Ysop. Vieles hat sich von selbst eingefunden.

 

Ein Schachbrettfalter auf der Blüte der Mariendistel. Die Mariendistel hat wunderschön auf dem Hotspot-Beet geblüht! Alle Distelblüten sind übrigens wertvolle Insektenfutterquellen!
Eine Kornblume hat sich auch angesiedelt. Ich habe etliche Samen gestreut, und dann vergessen, was alles dabei war. Die Schildchen sind teilweise umgefallen…….so geht es wohl vielen Gärtnern .

Februar 2018: Auch wenn Schnee liegt, sieht das Hochbeet interessant aus.
So sieht unser Hot-Spot-Beet am 15.4.2018 aus Rechts außen seht ihr, dass das Blaukissen gar nicht wachsen und blühen will. Das ist die Öffnung, in der die Blattschneiderbiene ihre Brutröhren angelegt hat. (Unter „Tierisches – Wildbienen“ findet ihr einen Beitrag über meine Lieblinge, die Blattschneiderbienen) Ob es daran liegt? Wäre ein komischer Zufall. Die weißen Flecken sind Kalkausblühungen. Ist zwar Natur, gefällt uns aber nicht so gut. Wir haben sie weggewischt.
Nächtlicher Anblick. Uns gefällt es sehr gut! 2018 blühen schon Nachtkerzen und Lichtnelken drauf. Die leuchten wirklich und ziehen so Nachtfalter an. Fotos werden ergänzt!
Foto vom 4.6.2018. Es wuchert, dass es ein Wunder und eine Freude ist, weil das Hochbeet nur mit Sand und nicht mit Erde gefüllt ist!
Wir würden uns freuen, wenn wir euch inspirieren konnten! So kann man auch auf einer versiegelten Fläche wertvollen Lebensraum schaffen!
Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung!