Zum Titelbild:

Ein sehr nettes Geschenk hab ich da bekommen 🙂
Im Hintergrund seht ihr die Ramblerrose Veilchenblau, wenn sie blüht, summt es wie verrückt in den Blüten. Ein Insektenmagnet. Unten blüht danach der Lavendel, hier das gleiche Spiel. Schmetterlinge, Wildbienen, natürlich Honigbienen, Schwebfliegen, Käfer, etc. Die Gottesanbeterinnen legen am Lavendel ihre Ootheken ab. Jetzt müssten sie bald schlüpfen.

An den Seiten unseres Magerbeets sprießt es auch. Wir haben Auslassungen gemacht und Pflanzen eingesetzt. Hier gab es weniger Sonne, deshalb ein neuer Versuch – und er ist gelungen!! Mauerpfeffer blüht, dahinter auch Hauswurzen. So klein die Blüten auch sind, sie sind bei Insekten sehr beliebt. Winzige Wildbienen sehen wir drauf. So pflegeleicht und nützlich auch noch, hübsch anzusehen, was will man mehr? Pflanzt Hauswurzen und Mauerpfeffer für die Insekten!
Ferdinand, der Gartenvogel, wacht über den Klatschmohn. 1 Blüte liefert etwa 3 Millionen Pollenkörner (keinen Nektar) und ist sehr beliebt bei allerlei Insekten. Wenn ihr nicht wollt, dass der Mohn im nächsten Jahr euren Garten übernimmt, dann zieht ihn nach der Blüte raus. Ein paar Körner fallen sowieso raus und es wird wieder einige Blüten geben. Mir fällt auf, dass besonders viele Schwebfliegen und Nymphen drauf sind (Larvenstadium der Heuschrecken).
Schwebfliegen lieben den Mohn. Man kann immer sehr viele beobachten. Mich fasziniert an ihnen, dass sie so ruhig in der Luft stehenbleiben können wie ein Hubschrauber.
Na, Frau Schnecke, was haben wir da im Schnittlauchtopf gemacht?? Ha??? Ok, es sind schon verwelkte Halme da, das darfst du!
Ich habe Unkraut gezupft im Schnittlauchtopf und da waren einige Halme eher zimperlich und welken ein bissl vor sich hin. Gut, ist jetzt Futter für die Schnecken, auch ok.
Eine Gartenhummel am Natternkopf. Eine wertvolle Wildpflanze, die sagenhafte Mengen an Insekten anlockt. Bei Sonnenschein tut sich so viel wie am Donauinselfest. Wir hatten einen tollen Besuch im Garten: Bioforschung Austria, 2 Damen waren hier und haben sich unseren Garten angeschaut. Sie haben festgestellt, dass sie noch niemals so viele Natternkopfmauerbienen auf einem Fleck wie bei uns gesehen haben. Welche Ehre! Natternkopfmauerbienen sind spezialisiert, sie brauchen den Natternkopf zum Überleben.
Die Nachtkerzen sind wichtige Pflanzen für die Nachtfalter und in Folge für die Fledermäuse, deren Futter sie sind.
Rosa Schafgarbe, wunderschön anzsuchauen.
Kaukasusgamander, was für ein Anblick, diese Farbe!! Robust, pflegeleicht, blüht bis Oktober. Kommt aus dem Iran, der Türkei und Transkaukasien. Sät sich selber aus.
Der Weg gehört uns jetzt grad nicht….. Der Kaukasusgamander hat ihn für sich beansprucht, gehen wir halt einen Umweg..
Früher hatten wir unter dem Birnbaum (Gute Luise) nur Rasen, dann haben wir begonnen, ein bissl was (ja bissl 😉 ) zu pflanzen und jetzt sieht es so dort aus. Natternköpfe, Kaukasusgamander, rosa Schafgarbe, Nachtkerze, Wilde Karde, Gartensalbei, Flockenblumen, Primeln, Knoblauchrauke (aufpassen, invasiv, hat große Ausbreitungstendenzen, heimisch), Akeleien. Im Hintergrund unser Sonnenplatzerl, das Hochbeet und die Eidechsenburg.
Der Lavendel macht sich bereit. Herrlich, ich liebe diesen Anblick. Und wenn sich die Blüten öffnen, dann ist das all-you-can-eat-Buffett für die Insekten fertig.
Wir haben ein paar Wilden Karden erlaubt, im Lavendelbeet zu bleiben. Wir waren da sehr großzügig, wenn wir nicht aufpassen, haben wir nächstes Jahr eine Wilde-Karden-Kolonie im Garten…. Die Blüten der Wilden Karden sind bei den Hummeln besonders beliebt. Alle mit längerem Saugrüssel sind hier im Vorteil.
Natternköpfe haben sich auch unter den Lavendel gemischt… hier gilt das gleiche wie für die Wilden Karden. Es darf nicht überhand nehmen.
Da ist einer unserer kleinen Teichmolche. Gestern hatte ich noch Molch-TV. Ich habe mich vor den Teich gesetzt und sie beobachtet. Das war sehr entspannend und interessant. Einige waren immer in Dreiergruppen unterwegs. Ich hatte das Glück, zu sehen, wie sie Insekten, die am Wasser gelandet sind, geschnappt und gefressen haben. Toll! Einer hat lange dran geschmatzt, ein herrlicher Anblick!
Wir mussten den Teich von Algen befreien, deshalb haben wir die Teichmolche in einen Kübel gesetzt. Danach durften sie sofort wieder in den Teich, den wir dann mit Regenwasser aufgefüllt haben.
Ich hab so viele gesehen, mit Sicherheit kann ich auf jeden Fall 8 gesichtete Exemplare vermerken.
Hier seht ihr noch den veralgten Teich. Ein Teichmolchweibchen zeigt seine Bauchseite. Wir vermuten, dass sie mit einem Beinchen hängengeblieben ist. Aber nach dem Fotografieren ist sie schnell weggeschwommen, es geht ihr also gut.
Darüber hab ich mich ebenso gefreut. Eine Libellenlarve schwimmt im Teich herum. Bis jetzt habe ich nur die leeren Hüllen, die Exuvien, an Stängeln am Teich gefunden. Die bleiben zurück, wenn die Libelle geschlüpft ist.
Wie ein Leopard schaut so ein Minidrachen aus!
Eine Steinhummel an den ersten sich öffnenden Lavendelblütchen.

Ich hoffe, dass euch der kleine Rundgang gefallen hat und sende euch liebe Gartengrüße! Karin

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann, alle Fotos aufgenommen im Hortus Girasole in NÖ.