Wenn man diese außergewöhnlichen Niströhrenverschlüsse sieht, weiß man, dass der Grillenjäger da ist! Sowohl in hohlen waagrechten als auch senkrechten Röhrchen nistet er. Bis jetzt habe ich ihn nur an der Wildbienennisthilfe mit meinen getöpferten Elementen entdeckt, aber heute sind mir zwei Neuheiten aufgefallen: wir haben den Lavendel vor 1 Woche mit Bambusstäben gestützt und heute früh entdecke ich die Grashalme, die oben aus dem Bambusstab herausschauen. Und auch an der Wildbienennisthilfe aus Buchenholz hat er das erste Mal genistet. Meistens legen sie 6 hintereinander liegende Brutzellen an. Sie trennen die einzelnen Brutzellen ebenfalls mit Grashalmen ab. Und am Ende der Brutröhre stehen dann Grasbüschel als Verschluss heraus, was wirklich witzig aussieht. Das ist einzigartig, das machen keine anderen Grabwespen. Futter für die Larven sind Grillen und Heuschrecken, Lieblingsspeise ist das Weinhähnchen. Die Grillenjäger holen sich Nektar von den Blüten der Mannstreu, Flachblattmannstreu und der Goldruten.

Der Stahlblaue Grillenjäger (Isodontia mexicana) zählt zu den Grabwespen.

Er wird 15-20 mm lang, wobei die Weibchen etwas größer als die Männchen sind. Der Körper ist einfarbig schwarz, die Flügel zeigen bei seitlichem Lichteinfall einen bläulichen Schimmer. Ursprünglich kommt die Art aus Südamerika und breitet sich seit den 1960er Jahren in Europa aus.

Hier zeigt uns der Stahlblaue Grillenjäger seinen Popo, er stärkt sich auf den Blüten der Apfelminze, die bei allerlei Insekten heiß begehrt sind.
Rund rot umrandet seht ihr die Röhrchen, in denen er genistet hat. Die charakteristischen Grasbüschel sind nicht zu übersehen. Die eckige Markierung zeigt, dass hier wahrscheinlich die Wollbiene nistet. Ihre Niströhren polstert sie mit Pflanzenhaaren aus, bei uns vom Wollziest.
Kurze Zeit später, etwa 2 Tage, waren schon 3 Öffnungen des Tonblockes belegt.
Teilweise hängen ganz schön lange Büschel raus.
Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, war ich wirklich verblüfft.
Heute früh entdecke ich diesen gefüllten Bambusstab. Vermutlich konnte das Grillenjägerweibchen bis zum 1. Knoten des Bambusstabes ihre Zellen anlegen.
Und zu Mittag ging ich dann eine kleine Runde, wirklich klein, es war einfach zu heiß draußen, und sehe, dass der Grillenjäger zum ersten Mal auch die Buchenholznisthilfe belegt. Er breitet sich aus. Bei uns im Garten findet er alles, was er braucht: Futter für sich selbst in Form des Nektars, Futter für die Larven in Form von Weinhähnchen und genug Nistplätze.
Auf dieser Blüte sitzen eine Wildbiene und darunter ein Weinhähnchen.

Ich hoffe, dass ihr das auch so interessant findet wie ich und wünsche euch noch einen interessanten Sommer in euren Gärten!

Alles Liebe! Karin

Fortsetzung Stahlblauer Grillenjäger:

Fotos – ganz frisch 🙂 Wir gehen nach vor, zu unserem im Entstehen begriffenen Magerbeet, da saust der Grillenjäger an uns vorbei. Wir stoppen und sehen: der Bambusstab, den wir als Stütze verwenden, wird schon verwendet.
Meine Kamera glaubt immer, ich wolle Blumen fotografieren. Bambusstäbe gehören nicht zu den Blumen…. Konnte ihn leider nicht aus der Entfernung filmen oder fotografieren. Es gefällt ihm nicht, wenn 2 Voyeure da stehen und ihm zuschauen wollen…..
Ein langer Halm schaut raus. Und ein kurzer Halm.
…komme zurück: und schon schaut ein weiterer Grashalm heraus
Die zweite Buchenholzwildbienennisthilfe wird auch schon bestückt. (Ich liebe diese langen deutschen Wörterketten 😉 )
Das sind unsere 3 NIsthilfen. Rechts alt, hängt seit 2017. Mitte selbstgemacht. Links seit dem Vorjahr. Orange Wasserfarbenpunkte: Nistverschlüsse aus 2017. Grüne Wasserfarbenpunkte: Nistverschlüsse aus 2018. 2019 werden wir blau markieren. Im Herbst, wenn die Wildbienensaison zu Ende ist, räumen wir die Löcher aus, aus denen niemand geschlüpft ist. Damit für nächstes Jahr wieder Platz ist.

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann

Quelle: Wikipedia