Der Garten unseres Freundes Günter grenzt an den Wienerwald. Eine Streuobstwiese mit Wildblumenwiese geht ziemlich steil hinauf. Aufgrund dieser Lage so nah beim Wienerwald finden sich so manche Gartengäste ein, mit denen man entweder nicht rechnet oder nicht immer die größte Freude hat: wenn die Wildschweine eine Versammlung im Garten abhalten, zum Beispiel…

Vor Jahren steckte ein Rehbock im Zaun fest. Zwei Rehböcke kämpften miteinander, kamen bis zum Haus herunter, einer wollte dann in Panik durch einen Gitterzaun bei der Terrasse springen und blieb stecken. Die Feuerwehr musste ausrücken und das Tier befreien.

Rehe sind öfter zu Gast, fast immer finden sie den Weg zurück.

Rehe können bis zu 1,60 m hohe Zäune überspringen.

Diese erschöpfte Reh ruhte sich im oberen Gartenbereich aus. Es raste hektisch und voller Panik durch den Garten. Fand nicht mehr hinaus. Ein Rehbock war zuvor hier und das Weibchen wollte sich nicht auf eine Liason mit ihm einlassen. Der Bock jagte es zuerst durch den Garten und sprang über den Zaun und war fort. Das Reh kam nicht mehr hinaus. Günter beriet sich telefonsich mit der Wiener Wildtierrettung, die das Reh dann abholte und es zu einem Tierarzt brachte, der die Verletzung an der „Schulter“ verarztete. Danach wurde es in der Wildtierstation aufgenommen und wird nun gesund gepflegt, bevor es wieder in die Wildnis entlassen wird.

Dass Füchse in Wien gar nicht so selten sind, beweisen die Fotos der Fotografen der „Wiener Wildnis“ immer wieder eindrücklich.

Die Wildkamera ist so platziert, dass sie zu dem „Eingang“ im Zaun zeigt, dort, wo die Tiere in den Garten kommen, vom Nachbarn drüben.

In der Zwischenzeit musste der Zaun erneuert werden. So sieht der geregelte Einlass in den Garten für Wildtiere aus.
Sieht so aus, als hätten da zwei junge Füchs einen Ausflug in Günters Garten gemacht,

Was für ein tolles Video ist da geglückt! Ich hatte so etwas bis jetzt einmal in Universum gesehen, als ein Fuchs Mäuse im Schnee jagte. Faszinierend, dass er erkennt, wo eine Maus unter dem Schnee ist. Riecht, hört oder spürt er sie?

Hier sagen sich nicht Fuchs und Hase „Gute Nacht“, sondern Fuchs und Katze.

Ein ganz besonderer Gast: der Dachs.
Der Dachsbau befindet sich beim Nachbarn drüben. Wissenschaftler waren schon da und haben die Dachse beobachtet und alles dokumentiert.

Durch definierte Löcher/Durchgänge im Zaun sollen Igel, Füchse, Schlangen (Blindschleichen und eine Äskulapnatter), Dachs, etc in den Garten kommen können. Wildschweine sind allerdings nicht damit gemeint, aber sie lassen sich nicht aufhalten.

Die Wildschweine scheinen zu überlegen, sollen wir rüber? Ist es interessant da drüben?

Beschlossene Sache: da quetschen wir uns durch!
Genug gesehen, Kommando retour!
Kurzes Zögern… dann folgt er den anderen.

Eines Abends kam Günter nach Hause und entdeckte er im Vorzimmer ein „Hauferl“. Wer war das? Alle Fenster waren geschlossen, also musste sich das Tier noch im Haus befinden. Nach ausgiebiger Suche fand er die Fledermaus im Gästezimmer, sie hing an der Vorhangstange. Tür zu, Fenster auf und mit dem Vorhang ein bissl gewackelt und schon schaute sie hervor und drehte noch eine Runde im Zimmer, landete zuerst noch auf dem Sofa und fand dann endlich beim Fenster raus. Leider gibts davon keine Fotos. Das wär ja interessant gewesen.

Jeden Abend drehen die Fledermäuse ein paar Runden durch den Garten. Kein Wunder, denn hier finden sie ein All-you-can-eat-Buffet vor. Insekten sind die wichtigste Nahrungsquelle für Fledermäuse. Und manchmal fliegt eine kurz im Schlafzimmer eine Runde.

Im Garten gibt es zahlreiche Besucher: Amseln, Drosseln, Eichelhäher, Kohlmeisen, Krähen, Fasane, Eulen (Uhus?)und einmal sogar eine Waldschnepfe.

Im Garten gibt es keine Wasserstelle, deshalb verirren sich Amphibien nur selten hierhier.

Diese Erdkröte war wohl auf der Durchreise.

Vor vielen Jahren hat er einen Feuersalamander gesehen. Das muss ja toll gewesen sein.

Nur ein paar der Insekten, die sich einfinden: Rosenkäfer, Hirschkäfer, Heuschrecken, grabende Wildbienen, Hummeln, Honigbienen, Wespen, Hornissen, Deutsche Wespe.

„Nistplatz“ für Grabwespen.

Grabwespen legen ihre Niströhren regelmäßig in dieser Kaktusschalte an. Manchmal schlüpfen sie im März. Dann allerdings im Haus…

Eine Holzbiene fliegt auf die Blüten des Zitronenbaumes. Und weil es kein Wasser gibt, verirrt sich nur selten eine Libelle in den Garten.

Mit dieser hölzernen Wildsau verabschiede ich mich von euch.

Ich hoffe, dass ihr die Videos auch so interessant gefunden habt wie ich.

Alles Liebe, Karin

(c) einige Fotos und alle Videos: mit freundlicher Genehmigung von Günter

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann