Unser neues Sandarium – Magerbeet – Hotspotbeet ist fertig und wir freuen uns sehr!

Ich habe natürlich viel mehr Fotos als bei der Kurzfotodoku. Wer es etwas ausführlicher mag, der komme mit und schaue sich diese Fotos an. 🙂

Wer nur die Kurzversion anschauen möchte, bitte HIER klicken.

Wir haben im März 2019 begonnen, die Erde auszuschachten. Danach folgte das teilweise Auffüllen mit Ziegelbruch. Im Mai 2020 war es fertig:

 

 

Beginn März 2019. Ausgraben der Erde. Vorausgingen dieser Tätigkeit ausführliche Gespräche über die endgültige Größe des Magerbeetes. Welche Pflanzen sollen bleiben, welche dürfen übersiedeln, welche werden verschenkt? Hier seht ihr die Krokusse blühen. Krokusse sind für die ersten Insekten, die ausfliegen, eine wichtige Nahrungsquelle. Meistens sind es Hummeln, die die ersten sind.
Gut, dass wir immer viele Kübel haben. Und oft, wenn nicht meistens, sind es dann auch noch zu wenig. Man muss sich nur merken, welche Kübel schon einen Sprung haben und welche man noch für Erde verwenden kann…. Ich habe ja kürzlich die Ableger des Jostastrauches in einen undichten Kübel gegeben und wunderte mich, als ich es plötzlich plätschern hörte 😉 Die delogierten Pflanzen kommen in Töpfe. Das Kaukasusvergissmeinnicht hat sich ganz schön ausgesät…

 

Links unten im Bild seht ihr das Kaukasische Vergissmeinnicht blühen. Es hat panaschierte Blätter, wenn es sich ausgesät hat, verschwindet die Panaschierung und die Blätter haben fast kein Muster mehr. Auch das Blau der Blüten hat sich etwas verändert. Auf diesen Blüten sind immer winzige Wildbienen und viele andere Insekten. Oben im Bild seht ihr eine Pfingstrose. Dort sind 2 Stöcke, einen haben wir übersiedelt, er hat das sehr gut überlebt und blühte 2020 schon, der zweite durfte bleiben.
Blick über den Zaun in den Vor-Garten, rechts seht ihr die Kübel beim zukünftigen Sandarium stehen. Links im Bild steht ein Hibiskus, ganz unten im Bild blüht eine Nachtviole, die Blätter der Wilden Karden sieht man auch schon. Der Lavendel im Hintergrund wurde von mir leider sträflich vernachlässigt. Er braucht schon dringend einen Schnitt.
Weiter geht die Graberei…. Die Wurzel, die man da sieht, ist vom nachbarlichen Kirschbaum.
Wir haben die Pfingstrose wirkich gut geschont. Sie blüht!! Es ist eine wunderschöne Farbe, helles Rosa. Sie ist gefüllt. Wir wussten damals nicht, dass gefüllte Blüten keinen Nutzen für die Insekten haben, weil die wichtigen Staubgefäße zu Blütenblättern umgezüchtet werden…. Ein paar Lieblinge bleiben im Garten, für uns. Für die Tierwelt gibt es noch viele tolle Sachen im Garten 🙂
Man sieht jetzt die endgültige Tiefe des neuen Beetes. Was sich da so ins Bild neigt, ist die Bergminze bzw. der Steinquendel. Ein echter Insektenhotspot. Dort spielt es sich immer ab, es ist herrlich! Er passt auch viel besser als Rosenunterpflanzung als Lavendel. Lavendel mag es trocken und heiß, Rosen nicht trocken, sondern feuchter. Die gleichen Bedürfnisse wie der Steinquendel, weshalb wir die duftende Kletterrose „Nahema“ mit Steinquendel unterpflanzt haben.
Es wird, es wird!! Die endgültige Größe steht schon fast fest. Am oberen Bildrand seht ihr den weißen Gartensalbei blühen. Auf dem lila-blauen Salbei sind jedoch viel mehr Insekten als auf dem weißen.
Die Drainageschicht wird eingefüllt. Ziegel und Tonschalen werden zertrümmert. Wir heben alle kaputten Tontöpfe auf und verwenden sie als Drainage.
Wir bitten unsere Besucher, statt anderer Geschenker lieber alte Tontöpfe und ähnliches mitzubringen 🙂
Der Vorrat reichte vorerst soweit. Mit Ziegelbrocken wurde ein Mäuerchen errichtet, damit nichts abrutscht. In den Töpfchen sind schon wieder Pflanzen, die sich ausgesät haben…
Diese grasbüschelähnlichen Pflanzen rechts oben sind Traubenhyazinthen.
Es ist soweit: die rechte Seite haben wir mit Sand auffüllen können und bepflanzt. Die Pflanzen habe ich bei der Raritätenbörse im botanischen Garten in Wien gekauft, am Stand der „Wilden Blumen“.
Wir brauchen Sand!! Sand!! Wir wollen endlich fertigmachen!! Es dauert aber noch bis Mai 2020, bis wir genug Sand gesammelt haben…. Links oben seht ihr, wie wir die Traubenhyazinthen mit Steinchen eingefasst haben.
Wir haben Birkenholzstämme geschenkt bekommen. Wir finden, dass sie sich richtig gut auf dem Sandarium/Magerbeet machen.
Diesen Weinstock haben wir auch bekommen. Er stützt etwas ab, damit nichts runterrutscht, bis genug Sand da ist. Rechts seht ihr das Kaukasische Vergissmeinnicht. Unten die panaschierten Blätter, oben die Selbstaussaat, kaum mehr panaschierte Blätter.
Das Kaukasische Vergissmeinnicht blüht!
Die blauen Blütchen wurden für eine Hochzeit ausgesucht 🙂
Hier seht ihr es besser. Ich weiß leider nicht, welche Insekten hier für Nachwuchs sorgen… Oder ist keine Paarung? Wisst ihr Näheres?
März 2020, die Tulpe blühen.
Dieser Weinstock treibt tatsächlich aus, an 5 Stellen, obwohl er komplett trocken liegt. Unglaublich!
Unsere Pflanzen für das Sandarium/Magerbeet von den Wilden Blumen: Sonnenröschen
Weiße Moschus-Malve
Sonnenröschen
Sandgrasnelke
Acker-Glockenblumen
Felsennelke
Heide-Nelke
Hohe Schlüsselblume
Die Hohen Schlüsselblumen fühlen sich wohl.
Irgendjemand, wir tippen auf die Elstern, haben meine schöne Schale, die als Insektentränke fungiert hat, vom Hotspothochbeet runtergeschmissen. Wegwerfen kommt nicht in Frage, hat doch meine liebe Kollegin diese Schale für mich getöpfert. Deshalb sind die beiden Hälften jetzt ein Blickfang im Sandarium.
Das Sandarium-Hotspotbeet gefällt auch den Schnecken, hier hab ich sie bei ihrem stundenlangen Liebesspiel fotografiert 😉
Am Rand zum normalen Gartenboden hat sich eine Wilde Karde angesiedelt (oder haben wir sie dort gesetzt?).
Hinten am Zaun wachsen auch Wilde Karde, Königskerze und Traubenhyazinthen.
Fertig!! Genug Sand bekommen!!!
Mai 2020. Die Pfingsrose in dunklem Rosa blüht bald auf, die Englische Rose „William Shakespeare“ blüht auch.
Mohn büht, die Wilden Karden sind auch schon schön gewachsen.
In den Blattachseln der Wilden Karden sammelt sich Regenwasser. Insekten nutzen das zum Trinken. Hier seht ihr eine Feldwespe.
Wir hoffen, dass sich der Berglauch auch wohl fühlt.
Ich hoffe auf schöne Blüten der Weißen Moschusmalven.
Es sieht so schön aus, in unseren Augen zumindest.
Klatschmohn siedelt sich wirklich überall im Garten an. Ich haben gestern einige verblühte vertrocknete Exemplare ausgerupft, dabei habe ich sicher wieder großzügig Samen verteilt…
William Shakespeare schaut ins Sandarium. Die weißen Doldenblüten sind von der Sichelmöhre.
Das Eisentrum ist von einer Grabumrandung.
Die Sichelmöhre bildet duftige Blütenwolken. Ich liebe sie! So schön ist das! Und begehrt bei den Insekten. Alle Doldenblütler, deshalb kann ich nur raten: holt euch Doldenblütler in den Garten!
Fotos von heute, 10.7.2020. Links ist der Lavendel in Vollblüte. Die Sichelmöhre haben wir gestützt, weil sie sich schon zu weit zur Seite geneigt hat. Rechts unten seht ihr einjährigen Rittersporn.
Rechts außen sieht man den Steinquendel, den Insektenmagneten. Wir müssen beim neuen Beet aufpassen, dass es nicht völlig zugewächst. Es soll noch genügend Fläche für die bodennistenden Wildbienen bleiben. Aber wir haben ja noch einige Projekte im Auge…. hinter der blauen Bank am Sonnenplatzerl kommt ein Hotspothochbeet hin. Zukunftsmusik. Zuerst den Teich? Zuerst einmal den Garten wieder in den Griff bekommen? Er ist uns etwas entglitten…. Wie auch immer: jetzt freuen wir uns an dem fertigen Sandarium-Magerbeet!
Hier schaut eine Heuschreckensandwespe heraus! Das ist auf unserem 2. Hotspotbeet im Hortus, bzw. Magerbeet-Sandarium auf der Terrasse. (sphex funerarius – Heuschreckensandwespe)

Ich hoffe, dass euch diese ausführlichere Version der Baudoku auch gefallen hat!

Alles Liebe! Karin

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann, alle Fotos aufgenommen im Hortus Girasole in Niederösterreich.