Das ist auch unser Motto: jeder Quadratmeter zählt, auch auf dem Friedhof, wie auf dem Foto zu sehen ist.

Friedhöfe – tote Gräber, wohin das Auge blickt. Mit manchen Ausnahmen, viel zu selten. Auf den Fotos seht ihr eine der typischen Bepflanzungen mit Eisbegonien. Völlig nutzlos. Kein Insekt weit und breit. Dazu Rasen. Und dann seht ihr ein „wildes Grab“. Der Natternkopf steht in voller Blüte und es summt dort wie nur was, auf dem Foto ein Taubenschwänzchen. An einem Grab in der Nähe wuchert es ebenfalls, hier beginnt der Wollziest zu blühen und die ersten Wollbienen sind da. Auf beiden Gräbern findet Leben statt, über der Erde. Zwei Grashüpfer sind vom wilden Grab auf den Grabdeckel des Nebengrabes gesprungen. Ich bin ihnen beim Fotografieren wohl zu nahe gekommen. Seid mutig, setzt nützliche Pflanzen auf die Gräber, ganz im Sinne von: JEDER QUADRATMETER ZÄHLT!!

Eisbegonien und Rasen – nutzloser geht es kaum. Ja, leider ein Familiengrab, das ich nicht mehr betreuen darf. Es war zu wild dort. Obwohl dort Leben herrschte, unglaublich. Zu wild für die Verwandten, nicht für die Verwaltung.
Ein Taubenschwänzchen auf dem Natternkopf, fliegt eine Blüte nach der anderen ab und holt sich Nektar. Was für ein Vergnügen das war, hier zuzusehen. Auf dem Friedhof!
Hier findet Leben statt. Wenn man auf den Friedhöfen nur natürlicher gärtnern könnte… Es summt auf diesem Grab wie auf sonst keinem anderen auf diesem großem Friedhof in Wien. (Es ist nicht mein Grab.)
Einer der beiden Grashüpfer. Er wartete wohl, bis ich mit der Kamera weit genug weg war, damit er wieder auf das tolle Grab zurück konnte 🙂
Ein zweites Grab, mit Wollziest, auch Zitronenmelisse wird bald blühen, der Gamander setzt schon an und legt in Kürze los. Hier sind Wollbienen aktiv. Übrigens nicht mein Grab, ist um´s Eck.
Die Wollbienenweibchen finden hier genug Pflanzenhärchen, um ihre Brutröhren auszupolstern, die Männchen wachen derweil eifersüchtig über ihre Damen. Die Wollbienenherren waren so schnell, mir ist kein Foto gelungen.

Ein kurzer Blick auf einen Wiener Friedhof mit 2 Naturhotspots.

Liebe Grüße, eure Karin!

(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann