Die Sichelmöhre – ein wunderbarer Doldenblütler
Kennt ihr schon die Sichelmöhre?
Ich kannte sie nicht nur nicht, ich habe sie mit großem Eifer ausgerissen, und zwar ihre Austriebe, denn die haben einfach zu sehr nach Unkraut ausgesehen.
Seit wir „horteln“, also nach dem Hortusprinzip gärtnern, haben wir unsere Methode geändert: wenn wir was nicht kennen, warten wir, bis klar ist, was es werden möchte….
Im Falle der Sichelmöhre war das einfach genial: sie ist erstens wunderschön anzuschauen und zieht die Insekten an!
Sie ist ein Doldenblütler (Apiaceae) – und, wie wir gelernt haben – sind diese außerordentlich nützlich für die Insekten. Wie auch die Wilde Möhre.
Ihr korrekter wissenschaftlicher Name lautet:
Gewöhnliche Sichelmöhre (Falcaria vulgaris)
Das Tolle an ihr ist: sie ist bestens an Trockenheit angepasst, was ideal im Hortus ist, weil wir unsere Beete ja nicht gießen (ausgenommen Neupflanzungen und Töpfe). Übersetzt heißt das: null Aufwand für die Sichelmöhre! Maximaler Nutzen.
Ich empfehle also: zuerst abwarten, was aus einem scheinbaren Unkraut wird und dann erst handeln: ausreißen oder behalten! Es kann schöne Überraschungen in eurem Garten geben!
Auf ein schönes Gartenjahr! Liebe Grüße aus dem Hortus Girasole, eure Karin!
(c) Fotos und Text: Karin Kurzmann. Aufgenommen im Hortus Girasole in Niederösterreich.
Quellen: Wikipedia
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Ich habe lange im Web gesucht, zu welcher Pflanze diese gezackten Blätter wohl gehören könnten. Google hat mich auf die Spur des Jakobsgreiskrautes (giftig) geführt, ganz falsch. Deshalb umso wichtiger Ihr Beitrag. Bei uns ist die ganze Wiese voll mit den jungen Pflanzen, ca. 20cm hoch. Lasse ich nun alle wachsen 🙂 und mähe diesmal nicht!
Lieber Martin! Das freut mich, dass mein Bericht über die Sichelmöhre so gut ankommt!! Das finde ich ja toll, dass die ganze Wiese voll damit ist!!! Das wird ein Fest für die Insekten, wenn die Sichelmöhre blüht!! Ganz liebe Grüße!! Karin
Liebe Karin! Mir gefällt die Pflanze ja auch sehr gut und bin Neuling-Gartenbesitzerin. Möchte sehr naturnah arbeiten, aber wenn ich die Mengen lasse -verbreitet sie sich nicht überall im ganzen Garten? Wie kann ich sie im Zaum halten? Bitte um deine Erfahrung, danke! Wäre fein, wenn du mir an sabine@kickinger.biz schreibst, den Blog finde ich ziemlich sicher nicht mehr? DANKE! LieGrü Sabine aus Österreich
Liebe Sabine!
Das einzige, das man im Garten tun kann, mit Pflanzen, die man nicht möchte, ist: ausreißen. Gnadenlos ausreißen. Alles andere würde ja bedeuten, dass man mit Giften arbeitet, und das möchte man im Naturgarten natürlich nicht.
Auch bei uns ist es nicht anders: gewisse Pflanzen wollen den Garten übernehmen. Und auch wir haben Fehler gemacht. Vor allem, wenn etwas hübsch blüht und von Insekten gut angeflogen wird. Dann haben wir ein ziemlich hohe Hemmschwelle, etwas auszureißen. Was man besonders im Auge behalten muss: alle Minzen (bei uns will die Apfelminze die Herrschaft über den Garten übernehmen, Brennessel (tolle Raupenfutterpflanze), Knoblauchrauke, Schöllkraut.
Liebe Grüße Karin
Liebe Karin! Ich habe unglaublich viel sichelmöhre in meinem (ich bin neuling, erst 1 jahr) Garten. Ich lasse bewusst einiges stehen, möchte Natur so viel es möglich ist. Auch die „eingewachsenen Hasenohren“ sind in großer Anzahl vorhanden. Nun ist eine recht große Fläche im (Roll)Rasen von der sichelmöhre und pfeilkresse durchwachsen worden. Wie kann ich das auf eine bestimmte Beetgröße „zusammenhalten“? Ich mag nicht überall nur dieses kraut…. Hast du eine gute Idee dazu?
Liebe Sabine! Mein Tipp ist: ausreißen und drauf achten, dass die Wurzeln mitgehen. Was anderes kann ich dir leider auch nicht raten. Ich habe gestern auch Sichelmöhre ausgerupft, weil sie sich so ausgebreitet hat und meinen Erdbeerjasmin überwuchern wollte. Das geht nicht! Da muss die Gärtnerin eingreifen. Liebe Grüße, Karin!
Danke für die sehr gute Info ich hab sie auch ausgerissen, aber dann zum Glück nachgesehen was das ist, bevor ich alle entfernt habe. Wachsen bei mir auf dem Schotterweg wo sowieso nie gegossen wird. Versuche jetzt vorher alles zu bestimmen.
Wir warten auch, bis wir wissen, was es ist/wird. 🙂