2013 war das Leberblümchen die Blume des Jahres. Ihr lateinischer Name: Hepatica nobilis

1979 hat Loki Schmidt die „Stiftung zum Schutz gefährdeter Pflanzen“ gegründet.  Die Stiftung hat sich dem Umweltschutz verschrieben und durch die Wahl zur Blume des Jahres möchte sie ein Bewusstsein für vom Aussterben bedrohte Wildblumen schaffen.

Ich zähle mich zu den Glücklichen, die Leberblümchen in ihrem Garten haben. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo sie herkamen, aber es scheint ihnen zu gefallen. Sie vermehren sich jedes Jahr. Ich rechne mit den üblichen Verdächtigen: den Ameisen. Denn an den Leberblümchensamen hängen fett- und zuckerhältige Elaiosome, die die Ameisen wie ein Jausensackerl herumschleppen.

Für die Insekten bieten die Leberblümchen Pollen an, jedoch keinen Nektar. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Käfer und Schwebfliegen.

Man sagt ja, dass Leberblümchen die alten Buchen- und Laubmischwälder mit kalk- und humusreichen Böden lieben. Nun, damit kann ich nicht dienen. Bei uns wachsen sie neben der Felsenbirne. Dort ist weit und breit keine Buche zu finden. Was sie noch gern haben, sind laubbedeckte halbschattige Stellen. Gut, das passt, denn wir lassen jegliches Laub über den Winter liegen. Ameisen verbreiten die Samen – meine Verdächtigen! Ja, passt auch :-).  Sie schneiden das Elaiosom ab (auch Ameisenbrot genannt) und bringen den Samen wieder raus aus dem Bau, denn der interessiert sie nicht. Und sorgen so für die Verbreitung (nicht nur der Leberblümchen).

Sie können 5 bis 15 cm hoch werden und treiben aus einem Wurzelstock aus, üblicherweise im März und April. Die Blätter erinnern an die menschliche Leber, daher kommt der Name, früher hat man die Pflanze als Heilmittel bei Leberleiden eingesetzt.

Kurz und knapp:

  • Leberblümchen sind Stauden
  • Laub liegen lassen, ohne Laub wachsen sie gar nicht im Garten
  • nicht aus der Natur entnehmen, in Deutschland generell verboten, in Österreich in einigen Bundesländern, lieber in einer Gärtnerei kaufen
  • Natur im Garten zulassen, die Ameisen nicht vertreiben, denn sie bringen interessante Samen vorbei

Hier geht es zur Loki-Schmidt-Stiftung für mehr Infos zu den Blumen des Jahres.

So kleine Schönheiten!
Eine Fliege holt sich Pollen.
An den Augen erkennt man, dass es keine Biene, sondern eine Fliege ist.
Dieses Blaulila ist so schön.
Im Hortus Vespertilio wachsen auch rosa Leberblümchen! Einfach unter der Stiege.
Mehr brauchte ich nicht zum Glück an diesem Tag, als rosa Leberblümchen zu entdecken!
So wachsen die kleinen Wilden, neben den Akeleien, im Laub und sonstigen wilden Kollegen 🙂

Wie man sieht: man kommt nicht um einen naturnahen Garten herum, wenn man so zarte Schönheiten im Garten haben möchte!

Alles Liebe, eure Karin!

Quellen:

Loki Schmidt und Axel Jahn: Die Blumen des Jahres, Verlag Hoffmann und Campe

Für mehr Infos: Wikipedia