Das war knapp, wirklich knapp. Wenn ich nicht zufällig einen Blick hinunter geworfen hätte, wäre ich wahrscheinlich auf die Gottesanbeterin draufgestiegen.

Der Lavendel ist gleich nebenan, vielleicht wollte sie ihre Gegend erkunden oder auf den warmen Steinchen ein Sonnenbad nehmen. Als ich die Haustür geöffnet habe, hat sie sich gleich auf den Weg ins Haus gemacht. Das geht natürlich nicht – wie soll sie denn dort überleben? Also schnell einen Karton und eine Glasschüssel geholt, sie vorsichtig aufgenommen und auf die Terrasse getragen. Für diese Lebensrettung musste sie natürlich mit einem Fotoshooting bezahlen 🙂

Eine Gottesanbeterin ist ein unglaublich faszinierendes Tier. Man meint, sie fixiert einen mit ihren Augen. Sie folgte der Kamera exakt mit einer Kopfdrehung.

Hier nun die ganze Geschichte unserer Gottesanbeterinnen:

9.9.2017: Wir entdecken im Lavendel dieses Weibchen und freuen uns sehr!
9.9.2017: Hier sieht man die Oothek sehr gut. Sie wird also ihre Eier bald in mehreren „Portionen“ ablegen. Die Eigelege haben den Winter gut überstanden, wie man auf den nächsten Bildern gut sehen kann 🙂
16.6.2018: Auf der Hausfassade sind einige winzige Gottesanbeterinnenbabys unterwegs. Sie sind ca. 1 cm groß.
16.6.2018: faszinierend, nicht wahr?
16.6.2018: eines kraxelt auf das Fensterbrett.
16.6.2018: Ein zweites ist schon da, auf dem Fensterbrett 🙂
16.6.2018: ist ein wenig glatt, das Fensterbrett. Zum Glück nicht auf Hochglanz gebracht, so rutschen sie nicht so leicht ab.
Da saß sie nun – als wartete sie darauf, dass ich die Tür aufsperre….
17.9.2017: ja, meine Liebe, das war knapp!! Auf der Eingangsstufe ist kein guter Sitzplatz! Was wohl in so einem Kopf vorgeht? Sie sieht einen an, als wüsste sie alles.
17.9.2018: auf den vorderen Fangarmen sind die Dornen gut zu sehen: eine Beute kann ihr so nicht mehr entkommen…..
17.9.2018: ich bin keine Spezialistin in Sachen Gottesanbeterinnen: das sieht so aus, als wäre da eine Oothek im Werden. Es könnten also nächstes Jahr wieder Babys in unserem Lavendel herumturnen!
17.9.2018: Das Abdomen der Gottesanbeterin. Möglicherweise eine Oothek eines Weibchens.
17.9.2018: alles wieder ok – Stammplatz im Lavendel eingenommen! Wir hoffen, dass es ihr noch eine Weile gut geht bei uns. Die erwachsenen Tiere sterben im Herbst. Mit der Ablage der Oothek haben sie für Nachwuchs im nächsten Jahr gesorgt.