Hauswurzen/Dachwurzen, Fetthennen, Mauerpfeffer

Verkannte Schönheiten sind sie, diese unscheinbaren Gewächse. Mit ihnen kann jeder Gärtner große Freude haben. Einmal in den Garten geholt, muss man sich nicht mehr um sie kümmern. Sie halten jede Temperatur aus, brauchen nicht gegossen zu werden und im Winter nicht geschützt. Und sie blühen: zart und wunderschön.

Was man nicht vermuten möchte: sie sind wertvolle Nektarpflanzen für viele Insekten. Die kleinsten Wildbienen tummeln sich auf den Blüten, und Honigbienen, Dolchwespen, Hummeln, Heuhüpfer. Da das Substrat abgemagert ist (halb Sand, halb Erde), legen Insekten gerne ihre Brutröhren darin an. Für Gärtner, die sich auch mal entspannen wollen, also bestens geeignet!! Anpflanzen, angießen, genießen! Am Wichtigsten ist, dass die Hauswurzgefäße einen guten Wasserabzug haben!

Gutes tun für die Insekten und damit gleichzeitig für die Artenvielfalt! Holt Hauswurzen in euren Garten! Auf euren Balkon! In euer Fensterkisterl!

ES GIBT KEINE PFLEGELEICHTEREN PFLANZEN ALS DIESE!

Eine weitere tolle Eigenschaft der Hauswurzen: sie speichern Wasser in ihren dicken Blättern, diese Flüssigkeit hat ähnliche Eigenschaften wie Aloe Vera. Nach einem Insektenstich einfach ein Blatt abbrechen, auseinanderbrechen und mit den Schnittflächen über den Insektenstich reiben. Nimmt schnell den Juckreiz! Wer auf Vorrat eine Salbe herstellen möchte, HIER geht´s zum Rezept.

Was es noch zu wissen gibt:

  • Sie gehören zu den Dickblattgewächsen.
  • Der lateinische Name Sempervivum leitet sich von „semper“ für „immer“ und von „vivus“ für „lebend“ ab.
  • Es gibt über 50 Arten mit ungefähr 7000 Sorten.
  • Man kann mit ihnen auch Mauern bepflanzen.
  • Sie eignen sich gut als Bodendecker.
  • Die Rosetten sind meistens immergrün, deshalb sind sie auch im Winter schön anzuschauen.
  • Standort: am besten sonnige, heiße Plätze und trockener Boden. Schattig und feucht mögen sie nicht so gerne, da kümmern sie.
  • Sie brauchen keinen Dünger.
  • Die Vermehrung klappt am besten im Sommer. Kindeln abnehmen und einsetzen, angießen, fertig.
  • Am Wichtigsten ist ein guter Wasserabzug, sonst verfaulen sie.

Und nun wünsch ich euch viel Freude beim Anschauen unserer Hauswurzenbilder!

In diesem selbstgetöpferten Tonkorb hat eine Wildbiene genistet. Meistens fällt es auf, wenn eine Biene hier ständig ein- und ausfliegt.
Das ist ein Mittagsblümchen Delosperma congestum „Golden Nugget“ Für kalkhaltige, sandige Böden in voller Sonne, Sehr schöner Flächndecker für Böschungen, und Steingärten, (angeblich) Reisig als Winterschutz – das machten wir bis jetzt nicht. Blüht von Mai bis September. Wird etwa 3 cm hoch.
Scharfer Mauerpfeffer. Wird gerne von winzigen Wildbienen angeflogen.
Wunderschöne zarte Blüten – nicht nur von Wildbienen, auch von Käfern werden sie gerne angenommen!
Im August hat hier, zwischen den Steinchen, eine Heuschreckendame ihre Eier abgelegt. Sie ließ sich gar nicht stören. Wir konnten gut beobachten, wie sie mit ihrem langen Legebohrer die Eier abgelegt hat. Vor lauter Faszination habe ich völlig vergessen, ein Foto zu machen 🙂
Seid ihr bereit, auch schwere Kost zu verdauen?? Auf dem Hauswurzendach habe ich das gefunden: den Rest einer Mahlzeit. Es könnte sich so zugetragen haben: eine Hornisse hat sich eine Biene geschnappt und gefressen und den Rest fallen gelassen. Fallen gelassen über meinem Hauswurzendach…. Es ist der Korpus mit den Flügeln…….
Und als Ausgleich für das Schreckensfoto von vorhin: mein Lieblingshauswurz! Hier hat sich das sehr selten vorkommende Hauswurzen-Einhorn eingenistet!! 😉
Die Dolchwespe holt sich auch Nektar von den Hauswurzenblüten.
Sind sie nicht wunderschön, die Blüten der Hauswurzen? Wenn sie verblüht sind, dann sterben diese Rosetten ab. Aber viele Kinder sind dann schon da!
Was für Schönheiten es im Kleinen zu entdecken gibt! Und nicht nur schön – auch nützlich! Nicht nur schön – auch pflegeleicht! Was will man mehr? 🙂
Bei meinem Onkel wurden die Blüten dieser Art 40 cm hoch. Sie waren in einem größere Gefäß. Hier ist das Substrat nicht tief, vermutlich werden die Blüten nicht so hoch werden. Sie sind wunderschön und locken viele Insekten an!
Als ich die Hauswurzen umsetzen wollte, habe ich die Brutröhren einer Blattschneiderbiene entdeckt. Sie tapezieren ihre Röhre mit Blattausschnitten aus. Wir haben auf den Rosen- und Birnbaumblättern die Ausschnitte gesehen.
Wen sich eine Rosette so in die Höhe streckt, ist klar: sie wird blühen!

 

HIER geht es zu einer Bildergalerie mit Hauswurzen 🙂